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Shopify Payments: Wie hoch sind die Gebühren beim Zahlungsgateway der E-Commerce-Plattform?

Shopify Payments verursacht 2025 je nach Plan zwischen 1,6 % und 3,2 % Gebühren pro Transaktion – doch versteckte Kosten wie Währungsgebühren können diese verdoppeln. Erfahre, wie du bei Schweizer Online-Shops mit der richtigen Strategie tausende Franken jährlich sparen kannst.

Vor 2 Monaten
Von Marco Balmer
Shopify Payments Gebühren
Geschrieben von
Marco Balmer
26.08.2025

Shopify Payments kostet zwischen 1,6 % und 3,2 % pro Transaktion plus eine fixe Gebühr von CHF 0.30 – je nach deinem Shopify-Plan und der gewählten Zahlungsart. Für Schweizer Online-Shops ist das oft günstiger als externe Zahlungsanbieter, da keine zusätzlichen Transaktionsgebühren anfallen.

Shopify Payments ist das native Zahlungsgateway der beliebten E-Commerce-Plattform. Es wickelt Kreditkarten, PayPal und seit 2025 auch TWINT direkt über dein Shopify-Dashboard ab.

Für Schweizer Händler sind diese Gebühren besonders relevant, weil sie einen grossen Teil der laufenden Betriebskosten ausmachen. Ein typischer Online-Shop zahlt zwischen 2 und 4 % seines Umsatzes für Zahlungsabwicklung.

Die grössten Kostenfaktoren sind Kreditkartengebühren, versteckte Währungsumrechnungskosten und die Schweizer Mehrwertsteuer von 7,7 % auf die Shopify-Gebühren. Mit der richtigen Strategie lassen sich diese Kosten aber deutlich optimieren.

Was ist Shopify Payments und warum solltest du es nutzen?

Shopify Payments ist das integrierte Zahlungssystem von Shopify, das Kreditkarten, PayPal, TWINT und andere Zahlungsarten direkt über dein Shop-Dashboard abwickelt. Statt externe Anbieter wie Stripe oder Adyen zu nutzen, läuft alles über eine einzige Schnittstelle.

Der grösste Vorteil: Du sparst dir die zusätzlichen Transaktionsgebühren, die Shopify normalerweise bei externen Zahlungsanbietern erhebt. Diese liegen je nach Plan zwischen 0,5 % und 2 % pro Transaktion.

Ausserdem vereinfacht sich deine Buchhaltung erheblich. Alle Zahlungen, Rückerstattungen und Chargebacks sind nahtlos in einem einzigen System integriert. Das bedeutet weniger Aufwand bei der Abstimmung verschiedener Zahlungsdienstleister.

Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

  • Keine zusätzlichen Transaktionsgebühren bei Shopify
  • Automatische Synchronisation aller Zahlungsdaten
  • Schnellere Auszahlungen (meist binnen 2-3 Werktagen)
  • Eingebauter Betrugsschutz und Chargeback-Management
  • Optimierter Checkout inklusive Express-Funktion

Nachteile sind die eingeschränkte Flexibilität – Amazon Pay lässt sich beispielsweise nicht integrieren – und teure Chargebacks bei Retouren.

Für Schweizer Shops besonders wichtig: Seit diesem Jahr unterstützt Shopify Payments endlich auch TWINT direkt. Das war lange der Hauptgrund, warum viele Schweizer Händler auf externe Anbieter angewiesen waren.

Die komplette Gebührenübersicht für 2025

Kreditkarten-Gebühren nach Shopify-Plan

Die Kreditkartengebühren bei Shopify Payments variieren je nach deinem Plan zwischen 2,55 % und 3,2 % pro Transaktion plus CHF 0.30 fixe Gebühr. Höhere Pläne bieten bessere Konditionen, weil Shopify davon ausgeht, dass du mehr Umsatz machst.

PlanSchweizer KartenInternationale Karten
Basic-Plan2,95 % + CHF 0.303,2 % + CHF 0.30
Grow-Plan2,75 % + CHF 0.302,9 % + CHF 0.30
Advanced-Plan2,55 % + CHF 0.302,7 % + CHF 0.30

Die Unterscheidung zwischen nationalen und internationalen Karten macht sich besonders bemerkbar, wenn du viel ins Ausland verkaufst. Eine deutsche Karte kostet dich beispielsweise 1,1-1,6 % mehr als eine Schweizer Karte.

Die fixe Gebühr von CHF 0.30 pro Transaktion kann bei kleinen Warenkörben ins Gewicht fallen. Bei einem Kauf von CHF 20 macht das schon 1,5 % aus – zusätzlich zur prozentualen Gebühr.

Visa und Mastercard sind die beiden meistakzeptierten Kreditkarten-Netzwerke in der Schweiz. Mit Shopify Payments unterstützt du automatisch beide, plus American Express und weitere internationale Karten. Apple Pay und Google Pay Zahlungen unterliegen den gleichen Transaktionsgebühren wie Kreditkartenzahlungen.

PayPal-Gebühren

PayPal über Shopify funktioniert auf zwei Arten: als PayPal Express Checkout mit eigenen PayPal-Konditionen oder integriert über Shopify Payments mit Multi-Currency-Support und einheitlichen Gebühren.

Bei PayPal Express Checkout sehen die Kunden die beschleunigte PayPal-Schaltfläche und wickeln die Zahlung direkt über PayPal ab. Die normalen PayPal-Gebühren variieren je nach Art der Transaktion, eventuelle Währungsumrechnungskosten, PayPal-Kontoart und individuelle Vereinbarungen. Sie liegen im Bereich von etwa 3,4 % + CHF 0.55 pro Transaktion.

Bei PayPal über Shopify Payments sind die Transaktionsgebühren identisch mit den Kreditkartengebühren. Es fallen keine separaten PayPal-Gebühren an.

Die Besonderheit: Wenn du Shopify Markets mit Shopify Payments für mehrere Währungen nutzt, kann PayPal Bestellungen in der jeweiligen Kundenwährung annehmen. Rückerstattungen erfolgen dann auch in derselben Währung – das spart Wechselkursgebühren.

Das ist besonders praktisch, wenn du gleichzeitig nach Deutschland und Österreich verkaufst. PayPal wickelt Euro-Zahlungen in Euro ab, ohne dass du alles in CHF umrechnen musst.

Alternative Zahlungsarten und ihre Kosten

Neben Kreditkarten und PayPal unterstützt Shopify Payments in der Schweiz vor allem TWINT und verschiedene Buy-now-pay-later-Optionen. Die Gebühren variieren je nach Zahlungsart erheblich.

TWINT ist seit Juni 2025 direkt in Shopify Payments integriert – ein Meilenstein für Schweizer Shops. Du brauchst kein separates TWINT-Konto mehr und sparst dir die jährlichen Plugin-Kosten von etwa 120 Franken. TWINT kostet über Shopify Payments nur etwa 1,6 % pro Transaktion inklusive der fixen CHF 0.30-Gebühr.

Das ist deutlich günstiger als die bisherigen Lösungen über Wallee oder Mollie, die etwa 3 % Gesamtgebühren verursacht haben. Gerade für mobile Käufe und kleine Warenkörbe ist TWINT damit attraktiver als Kreditkarten.

Für spezielle Anforderungen bietet sich Abilita als Alternative an. Abilita ist ein White-Label-Zahlungsdienstleister, der viele verschiedene Zahlungsarten unterstützt und sogar das Zahlungsausfallrisiko übernimmt. Das kann bei grösseren Shops interessant sein, die individuelle Konditionen benötigen.

TWINT ist die wichtigste lokale Schweizer Zahlungsmethode. Während Deutschland Giropay und Sofortüberweisung hat, konzentriert sich der Schweizer Markt stark auf Kreditkarten, PayPal und TWINT.

Versteckte Kosten, die du kennen solltest

Zusätzlich zu den offensichtlichen Transaktionsgebühren kommen für Schweizer Shops noch Mehrwertsteuer, Währungsumrechnungsgebühren und PayPal-Zusatzkosten dazu. Diese versteckten Kosten können deine tatsächlichen Zahlungsgebühren um 50-100 % erhöhen.

Die Schweizer Mehrwertsteuer von 7,7 % wird auf alle Shopify Payments-Gebühren berechnet. Wenn du also 2 % Kreditkartengebühren zahlst, kommen noch 7,7 % MwSt. darauf – macht effektiv 2,15 % statt 2 %.

Ein noch grösserer Kostenfaktor sind Währungsumrechnungen. Shopify Payments berechnet meist 1,5-2 % zusätzliche Conversion Fee, wenn du Auszahlungen in CHF möchtest, aber Erlöse aus EUR-Shops hast. Die Lösung: Multi-Currency-Setup mit separaten Bankkonten in der EU und der Schweiz.

PayPal ist bei Währungsumrechnungen besonders teuer. Erst wird die normale Zahlungsgebühr abgezogen (3,4 % + Fixbetrag), dann noch eine Wechselkursgebühr von 2,5-4 %, falls die Währung nicht mit deiner PayPal-Kontowährung übereinstimmt.

Die Lösung: PayPal-Konten in mehreren Währungen führen und Einnahmen manuell zu besseren Konditionen konvertieren. Das spart oft 1-2 % pro Transaktion.

Shopify Plus: Niedrigere Gebühren für grössere Shops

Shopify Plus bietet ab etwa 1 Million CHF Jahresumsatz deutlich niedrigere Zahlungsgebühren und individuell verhandelbare Konditionen. Die Enterprise-Lösung startet bei CHF 2000 pro Monat, bringt aber oft massive Kosteneinsparungen bei den Transaktionsgebühren.

Während bei den normalen Shopify-Plänen die Gebühren zwischen 2,55 und 2,95 % + 0.30 CHF liegen, betragen sie bei Shopify Plus nur noch 2,3 % + 0.30 CHF.

Bei Jahresumsätzen im sechsstelligen Bereich lassen sich so locker mehrere tausend Franken Transaktionsgebühren einsparen.

Neben den reduzierten Gebühren bietet Shopify Plus auch erweiterte B2B-Funktionen, bessere API-Limits und Priority-Support. Für grössere Shops ist es oft alternativlos.

Die Faustregel: Ab 500’000 CHF Jahresumsatz lohnt sich ein Gespräch über Shopify Plus. Ab 1 Million CHF wird es fast immer günstiger als die normalen Pläne.

So optimierst du deine Zahlungskosten

Shopify Payments ist oft günstiger als externe Anbieter, weil du die zusätzlichen Transaktionsgebühren von 0,5-2 % sparst. Ein externer Anbieter wie Stripe kostet beispielsweise 1,4 % + CHF 0.25, aber Shopify erhebt zusätzlich 1 % Transaktionsgebühr – macht zusammen 2,4 % statt 1,6 % mit TWINT über Shopify Payments.

Die Planwahl sollte sich nach deinem monatlichen Transaktionsvolumen richten. Faustregel: Bei mehr als CHF 10’000 monatlichem Umsatz lohnt sich meist der nächsthöhere Plan wegen der niedrigeren Transaktionsgebühren.

Jährliche Zahlung spart bei allen Shopify-Plänen etwa 16 % der Grundgebühren. Das sind zwar nur wenige hundert Franken pro Jahr, aber geschenkt ist geschenkt.

Die strategische Kombination verschiedener Zahlungsanbieter kann zusätzlich Kosten sparen. Beispiel: TWINT über Shopify Payments (1,6 %), Kreditkarten über einen spezialisierten Anbieter mit besseren Konditionen für internationale Karten.

Typische Fehler, die Schweizer Shops bei den Kosten für Shopify-Projekte machen:

  • Kein TWINT führt zu niedrigerer mobiler Conversion. TWINT über deinen PSP einbinden und prominent im beschleunigten Checkout platzieren. Mobile Nutzer in der Schweiz erwarten TWINT als Zahlungsoption.
  • Falsche Mehrwertsteuer-Einstellungen nach 2024 führen zu falschen Preisen und Steuermeldungen. Alle Steuersätze und Versandsteuer-Codes aktualisieren und Rabatte neu testen.
  • Keine QR-Rechnung für Rechnungsworkflows verlangsamt die B2B-Zahlungsabwicklung. QR-Rechnung zu PDFs hinzufügen und eBill für wiederkehrende Geschäftskunden anbieten.
  • Einsprachige Shops verpassen die Hälfte des Marktes. Produktinhalte, Kundenservice und Transaktions-E-Mails in DE/FR/IT lokalisieren. Lies dazu unseren Beitrag über die besten Übersetzungsapps für Shopify.

Fazit

Die wichtigsten Kostenfaktoren bei Shopify Payments sind die Plan-abhängigen Kreditkartengebühren (2,3-3,2 %), versteckte Währungsumrechnungskosten (1,5-2 %) und die Schweizer Mehrwertsteuer (7,7 % auf alle Gebühren).

Für kleine bis mittlere Shops (bis 500’000 CHF Jahresumsatz) ist meist einer der drei Standard-Shopify-Pläne optimal. Grössere Shops sollten Shopify Plus prüfen.

Für sehr grosse Shops (über 2 Millionen CHF Jahresumsatz) wird Shopify Plus mit verhandelten Konditionen praktisch immer günstiger. Die Gebührenersparnis finanziert die höheren Grundkosten.

Die Integration von TWINT in Shopify Payments 2025 war ein Meilenstein für Schweizer Shops. Erstmals können alle wichtigen Zahlungsarten nativ über Shopify abgewickelt werden.

Unser Tipp: Starte mit Shopify Payments und TWINT, überwache deine tatsächlichen Kosten inklusive aller versteckten Gebühren und optimiere erst dann, wenn du die Kostentreiber genau kennst.

Bei Fragen zur optimalen Zahlungsstrategie für deinen Shop stehen wir gerne zur Verfügung – als Shopify-Experten kennen wir die Stolpersteine und Optimierungsmöglichkeiten aus einer Vielzahl von Projekten.

Marco Balmer