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Mit einem Bruchteil des Marketingbudgets 92% der Verkäufe erreicht; diese und andere Erkenntnisse aus Growth Hacking Analysen

Geschrieben von
Luke Szkudlarek
12.08.2019

Für unsere wachstumshungrigen Kunden erstellen wir als Teil unseres Onboarding-Prozesses eine detaillierte Analyse ihrer aktuellen Marketing- und Sales-Aktivitäten. Dabei untersuchen wir alle Möglichkeiten, um festzustellen, wo wir sowohl Wachstum als auch Implementierung beschleunigen können und erstellen eine Roadmap, die alle umsetzbaren Ergebnisse enthält. Dieser Prozess ermöglicht uns einen umfangreichen Einblick in die Geschäfte unserer Kunden und deren Herausforderungen – und das alles in weniger als zwei Wochen.

In den letzten Jahren konnten wir viele Erkenntnisse aus unseren Analysen gewinnen. Dabei haben wir einige wiederkehrende Muster und Probleme gefunden.

Manche Produkte scheitern an schlechtem Agency-Engagement, andere wiederum weil niemand im Unternehmen für das Wachstum zuständig ist. Welche Gründe auch immer vorliegen mögen, im Folgenden sehen wir uns die Probleme und Stolpersteine an, welche uns am häufigsten begegnet sind.

1 – Ungenaue Kalkulationen oder fehlerhafte Analytics

Von Konversionsraten um die 45 % über fehlerhaftes oder sogar nicht existentes Goal-Tracking: Uns ist schon vieles untergekommen. Für die Bewertung der aktuellen Leistung sind Daten jedoch essentiell. Darüber hinaus bilden sie die Basis des KI-Algorithmus, der Facebook, Google oder anderen Kampagnen zugrunde liegt und sicherstellt, dass deine selbstgesteuerten Anzeigen die richtigen Ergebnisse liefern.

Sorge dafür, dass deine Verbesserungsvorschläge sich auf hochqualitative Daten stützen und achte auf eine sinnvolle Nutzung deines Medienbugets. Durch eine konstante Datenanalyse kannst du Trends beobachten, Einblicke in deine Performance erhalten sowie ausgeklügelte Algorithmen lernen lassen und dadurch die besten Pockets finden.

2 – Fehlerhafte Budgetverteilung

Dieser Aspekt wird selten hinterfragt, kann aber oft zu den deutlichsten Verbesserungen führen. Manchmal muss das Budget nur an Channels oder Standorte angepasst werden, um die grösste Wirksamkeit zu erzielen.

Beispielsweise fanden wir im Fall einer mittelgrossen Google Ads-Kampagne heraus, dass die Agentur mehr als 1000 Keywords managte. Dabei konnten 92 % der Performance alleine durch die Top 40 dieser Keywords erzielt werden, und das mit der Hälfte des Budgets.

Hier hilft keine Mikro-Optimierung, sondern nur radikale Veränderung. Sobald du deine Daten gesammelt hast, ist es relativ einfach, deine Top-Performer an Ländern, Städten, Channels, Kampagnen, Keywords etc. zu identifizieren. Fange mit grossen Veränderungen an und nähere dich erst dann langsam der Mikro-Optimierung.

3 – Überinvestition in Socials

Heutzutage sind wir alle mit sozialen Netzwerken bestens vertraut, was zu der Annahme führen kann, dass diese Netzwerke in punkto Werbung unumgänglich sind. In Wahrheit funktionieren Social Media Channels in den meisten Fällen jedoch kaum. Es gibt natürlich Ausnahmen und man sollte alle vorhandenen Möglichkeiten nutzen; manchmal kann es aber sein, dass das Produkt einfach nicht in die sozialen Kanäle passt.

Erstelle eine Analyse der Arbeitszeit und des Budgets, das du in soziale Medien investierst. Berechne deinen effektiven ROI einschliesslich des zeitlichen Aufwands, multipliziert mit den stündlichen Kosten sowie deinen Agenturkosten.

4 – Vernarrt in Hacks, aber die Basics vergessen

Growth Hacks können für alle Unternehmen angepasst werden, aber eine funktionierende Performance-Kampagne am Leben zu halten, ist nicht einfach – dafür sind gut durchdachte Abläufe und vor allem Genauigkeit erforderlich. Hacks funktionieren nur dann, wenn die Basics stimmen.

Vor allem für Start-ups und junge Unternehmen gibt es in der Regel viele einfachere und offensichtlichere Strategien. Anstatt nach der Wunderwaffe oder dem ultimativen Growth Hack zu suchen, solltest du daher erst auf die Basics achten. Oft finden wir die einfachsten Fehler in Facebook AdB Setups, entdecken fehlende Remarketing-Kampagnen, schlechte Designs o. Ä.

Richtige Basics erleichtern dir später, Growth Hacks zu erkennen.

5 – SEO übergangen

Obwohl neue Channels wie Social Media und Influencer auf dem Vormarsch sind, ist SEO immer noch relevant. Wir stellen allerdings fest, dass immer weniger Unternehmen ihren Content & SEO unter Kontrolle haben. Dabei kann SEO bei richtiger Ausführung eine Konstante für Wachstumsmöglichkeiten sein. Oft wird diese Option von neuen Channels überschattet, obwohl sie herausragende Ergebnisse erzielen kann.

Mach deine SEO-Hausaufgaben und beginne mit Keyword-Recherche, Mapping, Content-Optimierung und Link Building. Google Search Console wird oft übergangen, obwohl auch dieses Tool eine Schatztruhe voller Möglichkeiten sein kein. Sind dein Content und Socials schon top? Dann wird das eine entspannte Reise.

6 – UX Barrieren beim Verkauf

Nicht durchdachte Landing Pages, fehlende Calls-To-Action, kryptische Kommunikation oder nicht funktionale Zahlungsmöglichkeiten: All dies hat schlechte Auswirkungen auf deine Konversionsrate. Daher besteht ein wichtiger Teil unserer Analyse darin, Kauf-Barrieren zu finden. In der Regel kaufen wir dein Produkt auch, um es aus erster Hand kennen zu lernen und dadurch Verbesserungspotenzial ausfindig zu machen. Wir betrachten deine UX aus der Verkaufs-Perspektive, anstatt nach minimalen Verbesserungen zu suchen und analysieren alles, was deine Verkäufe beeinflussen kann. Auf Grundlage dessen entscheiden wir über Empfehlungen und Prioritäten.

Konzentriere dich bei diesen Reviews auf den Kaufprozess selbst und vermeide aufwändige UX Workshops und Audits.

7 – Allgemeine E-Mail Kommunikation

E-Mails sind auch weiterhin ein effektives Mittel, allerdings hat sich die Art der Kommunikation massiv geändert: aus Promotion-Mails wurden Nachrichten in lockerer, zwangloser Sprache, die an spezifische Zielgruppen gerichtet sind. Es gibt allerdings Unternehmen, die immer noch die gleiche, langweilige E-Mail an tausende Adressen senden – diese landet meist direkt im Müll.

Entwickle deine Mail-Automation Schritt für Schritt. Pflege deine Automations-Normen und passe deine Nachrichten weiter an, bis du die richtige Lösung für jede einzelne Zielgruppe gefunden hast.

8 – Schlechte Online-Bewertungen

Versetze dich in die Lage deiner Kunden: Wie ist dein Image, was sind deine Produkt-Ratings, deine Bewertungen? Suche in B2B nach deinem Top-Personal und Keywords wie „Bewertungen” oder „Erfahrungsberichte” zusammen mit dem Namen deines Unternehmens. Die Kundenakquise beginnt bereits am ersten Berührungspunkt und dieser liegt normalerweise weit vor dem ersten Besuch deiner Website.

Google dich selbst und optimiere Google MyBusiness, Bilder, News, LinkedIn Profile, YouTube-Videos etc.

Im Normalfall finden wir 20 bis 30 Ansätze für Verbesserungen, sogar in etablierten digitalen Unternehmen. Die hier genannten Probleme treten in fast allen Fällen auf, die wir bearbeiten. Sogar Betriebe, die mit guten Agenturen zusammenarbeiten, haben mit ähnlichen Hindernissen zu kämpfen. Untersuche dein digitales Marketing und die zugehörigen Daten auf Fehler, um zu erkennen, wie deine aktuelle Performance ist.

Lass mich wissen, was du von dieser Art von Prozess hältst und berichte mir von den Ergebnissen deines Assessments. Ich bin gespannt, was du darüber denkst.